Mittwoch, 22. Dezember 2010

Weihnachtsfeier in der Sprachschule

Letzten Freitag hatten wir eine Weihnachtsfeier in der Sprachschule und ich war auch eingeladen!
Weihnachtsdekoration in der Sprachschule
Die Lehrer haben für das Mittagessen (typisch arequipenisch, Hühnchen mit verschiedensten Salaten) gesorgt und wir Schüler sollten einen typischen Nachtisch aus unserem Heimatland mitbringen.
Außerdem hat jeder von den Traditionen in seinem Land und seiner Familie erzählt. Das war total interessant und richtig witzig :)
Die Gemeinschaft war toll, das Essen lecker und spanische Weihnachtslieder haben wir auch gesungen.
Pedro (Sprachschul-Leiter und Pastor) kann auch noch Gitarre spielen...
hier ein Liedtext
alle haben kräftig mitgesungen
Das Beste aber war, dass ich da endlich angefangen habe, mich wirklich auf Weihnachten zu freuen! Auf die Chance, die ich habe - hier so viel Neues zu entdecken und Einmaliges zu erfahren. Mir ist richtig bewusst geworden, dass ich nicht die Einzige bin, die hier allein ist und ihre Familie vermisst.
Auch die, die als Ehepaar hier sind, vermissen ihre Familie. Und ich habe die Aussicht, das nächste Weihnachten wieder mit meinen Lieben zu verbringen! Aber was ist mit Ihnen? Sie bleiben zum Teil für Jahre oder sogar für immer hier in Peru und müssen anfangen, sich neue Traditionen zu schaffen.

Diese Party hat mir also insgesamt die Augen geöffnet :)

Hier kommen noch ein paar visuelle Eindrücke vom Essen.
Das Hauptgericht *lecker*
Schokolade aus Norwegen *mhmmm*
Trifel aus Irland *spannend*
es war Jonnys erster Versuch eines Trifels...
er war dementsprechend skeptisch, ob er schmeckt ;)
Fudge aus den USA *delicious*
Kekse aus Deutschland *selbstgebacken*

Mini-Adventskränze aus Cornflakes und
geschmolzenen Marshmallows auch aus den USA *süüüß*
Mince-Pie aus England *unglaublich*
natürlich gab es auch Inca-Kola :) schmeckt genauso chemisch,
wie sie aussieht...aber man gewöhnt sich dran!
außerdem wurde alles von diversen Kameras festgehalten :)
Extra für diese Party hatte Steve in stundenlanger Arbeit eine PPT-Präsentation angefertigt. Ich hab daraus ein Video gemacht, was ihr euch nun anschauen könnt. In dem Video seht ihr fast alle Missionare und Voluntäre, die ich in meiner Zeit hier bisher kennengelernt hab und ihren "Einsatzort". Alle Fotos (auch die Landschaftsaufnahmen) sind hier aus Peru. Also könnt ihr einen guten Einblick bekommen :) Viel Spaß beim Ansehen.


Samstag, 4. Dezember 2010

Weihnachtsfreude? Woher nehmen...

Die letzten Tage waren nicht einfach für mich. Ich war krank, fühlte mich total einsam und wusste nicht, wie ich mich hier bei ca. 30 Grad auf Weihnachten einlassen soll.
Kurzum: Ich hab wirkliches Heimweh bekommen!

Aber dann kam meine "peruanische Familie" ins Spiel.
Seit Tagen wurde hier im ganzen Haus geputzt, die Möbel poliert und in der letzten Ecke der letzte Rest Staub entsorgt.
Und gestern kam dann der Höhepunkt: Eine Weihnachtsdekorations-Party. So haben wir alle zusammen einen (künstlichen) Weihnachtsbaum aufgestellt, alle mögliche Deko im Haus verteilt, Weihnachtsmusik gehört und richtig viel Spaß gehabt. (hier der Link zu ein paar Fotos - aber bitte auch den Artikel zu Ende lesen :) )

Wie geht es mir nun? Fühle ich Weihnachten? Vermisse ich mein zu Hause und alle mir lieben Bräuche und Gewohnheiten weniger? NEIN, definitiv nicht. Aber ich versuche, diese Situation als Chance zu sehen. Als Chance, mich auf Neues einzulassen und meinen Horizont zu erweitern. So, wie ich mir das für die Zeit hier gewünscht habe.

Gestern Abend haben wir zum Abschluss einen echt guten Film geschaut. "Es begab sich aber zu der Zeit..." - ja richtig, einen Film über die Geschehnisse vor 2000 Jahren, als unser großer allmächtiger Gott, der so voller Liebe ist, entschied, seinen Sohn auf diese Erde zu seinen Geschöpfen zu schicken, um ihnen Vergebung, Liebe und Hoffnung zu schenken. Das hat mich weihnachtlich berührt!
Auch, wenn ich natürlich auch schon vorher wusste, dass es bei Weihnachten nicht um Schnee, Nachmittage vor dem Kamin, Geschenke, Adventskalender und Weihnachtsmärkte geht, habe ich erst gestern Abend ein wenig mehr begriffen, WIE der Grund für dieses Fest abgelaufen ist und WAS es bedeutet.

Nun sitze ich hier, neben dem schön beleuchteten Weihnachtsbaum, freue mich an den Kerzen und bitte Gott, dass ich immer mehr begreifen darf, was für ein Geschenk Weihnachten ist. Ich habe da noch eine Menge zu lernen und ohne Frage werden die kommenden Wochen nicht einfach, aber ich weiß, dass ich hier eine einmalige Chance habe, die Gott mir ermöglicht hat und ich bin unglaublich dankbar, wie er für mich sorgt, mich meine Wünsche infrage stellen lässt und mir zeigt, dass auch hier, am anderen Ende der Welt, sein Weihnachtswunder real ist!

Ich wünsche euch eine gesegnete Adventszeit und dass ihr wieder, oder vielleicht zum ersten Mal, darüber nachdenkt, warum wir Weihnachten feiern.

Sonntag, 28. November 2010

River-Rafting im Rio Chili

Endlich kommt wieder ein Eintrag von mir.

Am 6.11., einem Samstag, haben ich mich gewagt mit 6 Freunden River-Rafting zu machen. Es gibt hier in Arequipa unzählige Touristen-fang-Reisebüros-und-Agenturen, die alle möglichen Freizeitaktivitäten und Touren anbieten. So auch diese zum Rio Chili.

Wir fuhren also morgens um 8 Uhr los und kamen nach einer guten halben Stunde am Ende der Straße an :)
wunderschöner Blick den Fluss runter
Nun ging die große Umkleideaktion los. Zum Glück stellte die Agentur ALLES: Neoprenanzüge, Regenhosen und Jacken, Schwimmwesten, Schuhe, Helme und sogar Paddel und Boote ;).
4 Grazien unter sich
gar nicht so einfach alle Ausgänge zu finden ;)
da lauschen wir brav den Sicherheitsanweisungen...
Nach dem die wirklich witzigen und zum Glück sehr vertrauenswürdigen Guides uns mit den Sicherheitsvorschriften vertraut gemacht haben (inkl. Trockenübungen, wie man wieder ins Boot kommt - muss zugeben, da wurde mir etwas mulmig...) ging es los.
Wir waren mit 7 Leuten zu viele für ein Boot und haben daher 2 gefüllt. Haben ein deutsches und ein englisches Boot gemacht, da es einfacher ist,  Schreckens- und Begeisterungsschreie in der Muttersprache auszutauschen :)
Ich war also mit Rahel, Prisca (einer Deutschen auf der Durchreise, die vor einige Jahren mal ein Jahr hier in Arequipa war) und zwei Guides in einem Boot. Zwei Guides nicht, weil wir so hilflos aussahen, sondern einfach, weil wir 4 Leute zum Paddeln brauchten. Denn der Guide sitzt hinten mittig und lenkt (teilweise auf sehr abenteuerliche Art und Weise - werdet ihr auf einem späteren Foto noch sehen). Prisca und ich wurden nach vorn gesetzt und los gings.
ich sitze von euch aus gesehen vorn rechts - seht ihr mein Grinsen?
Die Tour hat richtig viel Spaß gemacht! Es ging eine gute Stunde den Fluss abwärts. Zwischendrin waren unterschiedlich schwierige Stromschnellen, aber alle waren, auch für uns Anfänger, gut zu meistern.
OK, hier hab ich etwas das Gleichgewicht verloren - bin aber zum Glück in Richtung Bootsmitte gefallen....
diese Männer haben die zwei Stäbe tatsächlich als Brücke benutzt - einen für die Füße und einen für die Hände und dann im Vierfüßlerstand quer über die bestimmt 3-4 m tiefe "Schlucht
ich bin sehr froh, dass wir unterwegs nicht unseren Guide verloren haben...
gemeinsame Pause mit Schokoriegeln :)
Während der Tour gab es natürlich auch einige lustige Begebenheiten. So sind wir zum Beispiel an einer Stelle mit unserem Boot auf einem Felsen hängen geblieben. Genau wie die Arche - mitten drauf. Es bedurfte ein wenig Schaukeln und ein paar Minuten später ging es weiter.
An einer Stelle hat der Guide dann unser blindes Vertrauen getestet, indem er das Boot entgegen der Flussrichtung gedreht hat und uns das Kommando gab zu paddeln...natürlich haben wir das gemacht und haben uns prompt vorwärts in den kleinen Wasserfall gefahren, den wir kurz zuvor hinuntergefahren sind...Kopfüber im Wasserfall - zumindest Prisca und ich - was für ein Spaß!
Außerdem gab es noch einen netten Sprachverirrer meinerseits :) An einer Stelle meinte unser Guide, dass wir hier Gold suchen könnten. Daraufhin meinte ich: "Oh, ich habe was gefunden, ich bin reich." Das wollte ich zumindest sagen...meine spanischen Worte "Yo estoy rica" führten dann auch spontan zu Lachanfällen bei den beiden Guides...frei übersetzt bedeutet das nämlich so viel wie "Ich bin sexy"...Richtig wäre gewesen "Yo soy rica".
Ab da waren wir das Sexy-Boot und haben so noch für einige Lacher gesorgt :)

Am Ende der Tour sind wir dann noch ins Wasser gehüpft, denn nass waren wir eh schon von Kopf bis Fuß.
gar nicht mal so warm :) aber Rio Chili ist Quechua und heißt "kalt"
Die Umkleidekabine, um aus all den nassen Sachen wieder herauszukommen, bestand dann aus einem an einem Paddel aufgestellten Boot mitten auf einer Wiese nicht weit von einem Kuhhirten und seinen Tieren entfernt...sehr ursprünglich und sehr sehr lustig :) Aber wahrscheinlich sieht er sowas öfter.
Also noch ein Guppenbild, fix die tolle Aussicht über das Tal des Rio Chili fotografiert und wieder ab nach Haus.
Gruppenbild vor den majestätischen Bergen mit Guides - leider auch mit einer fremden Frau, die sich nach ihrem Rafting-Trip gerade umgezogen hat. Aber sie hat es locker genommen :)
der (aktive) Vulkan Misti und das Tal des Rios (nur dort ist es hier grün)
Damit ihr euch SO RICHTIG vorstellen könnt, wie es war, kommt hier auch noch ein Video von uns in dem größten Wasserfall, den wir überwunden haben. Die Schreie sind selbstverständlich nur Freudenschreie ;)
Rafting-Video auf youtube.com

Mittwoch, 3. November 2010

Allerheiligen und der 2.11. - ein großes Erlebnis

Gestern, am 2.11., haben wir mit der ganzen Schule (rund 15 Schüler und 10 Lehrer) einen Ausflug gemacht. Wir haben 3 sehr unterschiedliche Friedhöfe Arequipas besucht und dort eine Menge über die hiesige Kultur gelernt.

Ihr müsst wissen, dass Allerheiligen hier ein wirklich besonderer Feiertag ist. Vor den Friedhöfen sind straßenweise Pavillons aufgebaut in denen Verkäufer ihre Papierblumen-Gestecke oder echte Sträuße anpreisen, Hüpfburgen für die Kinder aufgebaut sind und jede Menge Essensstände leckere Gerüche verströmen.
Außerdem glauben die Menschen hier, dass sich am 1.11. mittags die Himmel öffnen und die Seelen der Verstorbenen in ihre Häuser zurückkehren und dort einen Tag mit ihrer Familie verbringen. Aus diesem Grund bereiten die Menschen das Lieblingsessen (Brot, Früchte, Getränke, Süßigkeiten, aber auch Tellergerichte) der Verstorbenen vor und bauen es zu Hause auf einem Tisch mit dem Foto des Verstorbenen auf. Hier wird dann am 1.11. zusammengesessen und Erinnerungen über die verstorbene Person ausgetauscht.
Am 2.11. dann wird all das Essen zusammen gepackt und zum Friedhof gebracht, wo es auf dem Grad erneut aufgebaut wird. Dann sitzt die Familie den Tag über dort zusammen und isst und trinkt und feiert. Leckereien werden zwischen den Familien ausgetauscht und der Brauch will es, dass nichts von diesem Essen wieder mit nach Haus genommen werden darf. Ich denke, am Ende freuen sich wohl die vielen wilden Hunde über die Reste...
Erlaubt war diese Tradition allerdings nur auf dem 2. Friedhof (dem der nativen Einwohner Perus in den Bergen in einem nördlichen Teil von Arequipa. Viele Einwohner hier kommen aus den Bergregionen Perus und haben daher Inka-Vorfahren)- auf den anderen beiden war es wegen des Drecks verboten.
Nach 24 Stunden auf der Erde kehren die Seelen der Verstorbenen nach dem Glauben der Menschen hier am 2.11. mittags wieder zurück in den Himmel.

Dann möchte ich noch etwas über den Señor de los Milagros und die dementsprechende Brüderschaft erzählen. Die Menschen, die dieser Brüderschaft angehören tragen den gesamten Oktober über eine bestimmte Kluft. Die Frauen lila-farbende Kleider mit einer weißen Kordel als Gürtel und die Männer lila-farbene Gewänder und eine dicke weiße Kordel (ca. 3 cm Durchmesser) um den Hals. Diese Menschen tuen dies, weil sie "Deals" mit Gott (oder dem Señor de los Milagros - ich weiß es leider nicht genau) abgeschlossen haben. Ungefähr so: "Ich trage den gesamten Oktober diese Kluft, und du heilst meinen Onkel von Krebs oder schenkst mir ein größeres Haus." Manche dieser Anhänger tragen sogar das ganze Jahr über die lila-farbene Kluft - ja nachdem wie groß der Wunsch ist, den sie haben.

All dies zu sehen, war sehr skurril. Es war so anders - so überwältigend. Aber auch unglaublich erschreckend, wenn man bedenkt, dass diese Menschen das alles wirklich glauben! Dass Menschen glauben, sie könnten jemanden aus dem Fegefeuer befreien, wenn sie nur genug Ave Maria beten oder aber, dass sie selbst nur in den Himmel kommen, wenn sie jede Tradition perfekt erfüllen. Ist das nicht schrecklich? All diese Menschen wissen nichts von der unendlich großen Liebe, die GOTT für jeden von uns hat und die er uns einfach so - ohne Gegenleistung aus guten Taten - schenken will. Alles was wir tun müssen ist, ihn und seinen Tod am Kreuz für unsere Sünden anzuerkennen und dankbar anzunehmen.

Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.
(Johannes 3,16 - die Bibel)


Hier kommt der Link zu den Bildern vom Ausflug am 2.11. 
Denkt mal drüber nach, was ihr glaubt, was nach dem Tod mit euch geschieht....

Montag, 1. November 2010

...und wieder ein Abschied :(

Am Freitag war es wieder so weit...einige der Sprachschüler hatten ihren letzten Tag.
An diesen Tagen geht es immer etwas anders zu in der Schule.
In einer der Pausen versammeln sich alle im Pausenraum und die Schüler, die gehen, halten ihre vorbereiteten "Abschieds-Reden" in denen sie erzählen, wie sie die Zeit hier in Arequipa erlebt haben und natürlich auch demonstrieren, was sie alles gelernt haben :)
der Pausenraum, rechts Martin und Eva
Nach einem großen Applaus gibt es dann Coca- oder Inca-Cola und entweder Empanadas oder Kuchen für alle und ein Geschenk für die Gehenden...
Es wird noch nett beieinander gesessen, denn irgendwie sind wir Sprachschüler und Lehrer wie eine große Familie - einerseits durch die gemeinsame Zeit und andererseits durch das Wissen, dass wir alle geliebte Kinder Gottes sind!
Rahel und unsere super Grammatik-Lehrerin Karen
Letzten Freitag ist es mir besonders schwer gefallen "Chau" zu sagen - leider ging nämlich die Familie Ueltschey aus Amerika, zu denen ich wirklich einen sehr guten Draht hatte, weiter nach Trujillo, wo sie in einem Krankenhaus von Peru Mission arbeiten werden. Marcus und Whitney sind richtig klasse und haben 4 tolle Kids. Mit Whitney haben Lisa, Laura und ich uns einmal zum Backen und Kochen getroffen und ich war ein paar Mal bei ihnen zu Haus und hab es genossen, mit Whitney und Marcus über Gott, die Welt und alles mögliche andere zu reden :)
Marcus, mein Gastvater Julio und Whitney
Alexandra (Tochter von Karen), Pedro (Schulleiter und Pastor der Gemeinde) und Sarah Caroline (Tochter der Ueltscheys)
Ben und Luke (kids no. 2 + 3)
Sam (kid no. 4)
Familie Ueltschey vor der Kathedrale und dem Vulkan Misti in Arequipa
Mit Joel geht nun auch der letzte der FSJler nach Cashibo in den Dschungel zu Indicamino. Rahel und ich sind nun die einzig verbliebenen deutschsprachigen Schüler in den Vormittagskursen und gerade in den letzten Wochen haben wir drei viel unternommen! Wir Mädels haben nun keinen Aufpasser mehr ;) aber wir werden unsere nächsten 2 gemeinsamen Wochen hoffentlich noch genießen können.
Joel bei seiner Rede - alles wird aufgezeichnet und für die Nachwelt festgehalten :)
und hier noch einmal Joel am Strand in Mejia
Martin und Eva, ein Ehepaar aus der Schweiz, gehen nach Curahuasi in das deutsche Hospital Diospi-Suyana und werden die nächsten 3 Jahre dort mitarbeiten.

Nun freue ich mich aber auf meine letzten beiden Wochen Sprachschule. Es macht wirklich Spaß und ich kann eine Menge lernen!!

Morgen kommt dann hoffentlich ENDLICH ein Eintrag über die peruanische Art der Fortbewegung im Straßenverkehr :) Seid gespannt!!

Samstag, 23. Oktober 2010

Andere Länder andere Sitten...

Am letzten Mittwoch ist Jordi 7 Jahr alt geworden und ich war zu ihrer Party eingeladen.

der erste Geburtstagsgast
Wir hatten einen sehr schönen Nachmittag, ich konnte das Haus kennenlernen, in dem Cordts im Moment noch übergangsweise wohnen und ihre engsten Freunde hier in Peru.
Das sind 2 norwegische Missionarsfamilien und die Familie, bei denen sie die ersten Tage in Arequipa gewohnt haben (halb deutsch, halb ecuadorianisch).
Ich wurde sofort sehr herzlich in die Runde aufgenommen und konnte auch ein wenig an der Konversation teilhaben :)

Jordi und ihre Torte :)
Wovon ich aber eigentlich erzählen wollte ist Folgendes. Hier in Peru gibt es einen lustigen Geburtstagsbrauch. Das Geburtstagskind bekommt eine Torte und wenn es die Kerzen darauf ausgepustet hat, dann muss es an einer Seite in die Torte reinbeißen. Je nachdem wie schnell man das ausführt, kann man relativ unbeschadet ein Stück herausbeißen. Wenn man sich aber, so wie Jordi, ziemlich ziert und auch etwas anstellt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man von einem den Geurtstagsgäste in die Torte „gestupst“ wird :D in Jordis Falle hat das Chrissi mehr oder weniger zärtlich übernommen....
Jordi und Chrissi nachher :)
die Torte nachher
Dazu muss ich noch sagen, dass Torten hier nicht aussehen, wie unsere...auch die von Jordi war noch sehr human! Normalerweise sehen peruanische Torten so (↓) aus *lach* es ist wirklich verrückt, was die hier alles mit viel viel bunter Sahne und Unmengen an Zucker machen...

dezent, was?
Nun ja, ich freue mich auf jeden Fall schon auf meinen Geburtstag :) Wollte schon immer mal ne Torte im Gesicht haben ;)
In diesem Sinne: 
Feliz Cumpleaños an alle Geburtstagskinder im Oktober :) 
Gott segne euch in eurem neuen Lebensjahr!

Sonntag, 17. Oktober 2010

...mehr Bilder

Hier kommen endlich die Fotos zu "Feiertag in Arequipa!"
Viel Spaß damit - und ihr könnt die Bilder auch kommentieren ;)

Bekannte Gesichter :)

Heute vor dem Gottesdienst war es endlich so weit :) Ich durfte liebe, bekannte Gesichter sehen und die dazugehörigen Personen in die Arme schließen.
Cordts sind nämlich letzte Woche gut hier in Arequipa angekommen! So war die Freude beim Wiedersehen riesig, wenn auch irgendwie unwirklich...normalerweise treffen wir uns in Schalksmühle...und nun sind wir alle HIER in Arequipa - mitten in Peru.

Im Gottesdienst hab ich heute auch schon etwas mehr verstanden, als letzte Woche. Leider kannte ich aber keins der Lieder (im Gegensatz zu letzter Woche - da kannte ich bestimmt 2/3 der Lieder), außer dem Geburtstagslied :D das geht richtig ab und ich musste beim Singen dann auch direkt an Nico denken, der ja nun auf dem Weg in den Dschungel ist, der aber dieses Lied richtig klasse findet!

Nach dem Gottesdienst bin ich mit Katja, Chrissi, Jordi und Line Cordt in ein chinesiches Restaurant Mittagessen gefahren. Das war lecker!! Und auch wenn mir das Essen hier schmeckt, war es eine tolle Abwechslung zu Reis und Kartoffeln (davon gibt es hier jede Menge) - mal wieder Nudeln und Gemüse, das es in Deutschland auch gibt ;) Nach dem Essen waren wir noch in einem großen "Supermarkt", der aber ähnlich wie Real alles hat, was man in einem Haushalt so braucht. Ich hab dort die beiden Mädels bespaßt, so dass Katja und Chrissi mit ein wenig mehr Ruhe nach den Dingen schauen konnten, die sie für ihren Start hier brauchen und die aber nicht mehr in die Koffer gepasst haben :)
Dieser Nachmittag war richtig klasse und ich genieße es, dass die 4 jetzt hier sind :) Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit und bin gespannt, was da auf uns zukommt.

Nun muss ich noch Hausaufgeben machen - ich hab nämlich ab nächster Woche schon morgens Unterricht und muss daher früh aufstehen und alle Hausaufgaben am Tag vorher fertig haben...hoffe, ich komme aus dem Bett.

Zum Abschluss hier noch ein Link zu einem Lied, dass wir bei der Abschiedsfeier für Laura, Lisa und Nico am Freitag gesungen haben und dass mir neu ganz wichtig geworden ist: In the light - DC Talk

Habt einen guten Start in eine gesegnete Woche! GOTT geht mit, wo ihr auch seid!!

Dienstag, 12. Oktober 2010

Geschichsstunde :)

Heute war meine erste Stunde mit Alexandra, der wirklich sehr netten und geduldigen 14 jährigen Peruanerin, der ich beim Deutschlernen helfe. Sie geht auf eine deutsche Schule und braucht jemanden, der mit ihr kommuniziert und ihr vielleicht den ein oder anderen Text erklärt.
Das habe ich gedacht :)

Ungefähr so kam es dann heute auch - nur, dass der Text, den sie hatte, von der DDR handelte und das System der Planwirtschaft beschrieben hat. Nun muss ich zugeben, dass ich geschichtlich leider eher nur ein oberflächliches Wissen habe :) OK, für ihren Text hat es ausgereicht, aber etwas, was man selbst nur aus Erzählungen kennt dann in einer fremden Sprache zu erklären....das ist ein Spaß :) Sie brauchte auch nen Haufen Geduld und ich hoffe, sie hat alles richtig verstanden :)

Zum Beispiel haben wir eine Weile gebraucht, bis wir geklärt hatten, dass das Prinzip der Gleichheit nicht bedeutet, dass die Einwohner der DDR alle die gleiche Kleidung trugen, sondern alle gleich viel Kleidung besaßen :)

Dann kamen wir noch darauf zu sprechen, wann man ß und wann ss benutzt - auch die neue Rechtschreibung gehört nicht zu meinen Spezialgebieten ;) so ein Spaß... bin gespannt, wie es am Donnerstag in der nächsten Stunde wird :) werde erstmal ein paar Regeln nacharbeiten.

Gleich geht es noch in die Stadt in ein tolles Café, wo heute Abend live Jazz-Musik ist. Habe zwar auch noch bergeweise Hausaufgaben...aber die muss ich dann morgen machen :)

Hasta luego, Steffi

Montag, 11. Oktober 2010

Feiertag in Arequipa!

Nachdem wir Donnerstagabend mit einer Abschiedsparty und jeder Menge Pizza und viel Spaß Manuela, Jonathan und Sabine an ihre Einsatzorte verabschiedet haben, stand ja Freitag ein Feiertag an.

Wir haben diesen dann auch echt tourimäßig genutzt und sind mittags erstmal Ceviche (roher eingelegter Fisch) essen gegangen. Original in so einem kleinen Restaurant an der Straße - quasi in einer Garage aufgezogen. War auch lecker, aber mir schmeckt Sushi um Einiges besser! Vorweg gab es für jeden noch ein Pinnchen Tigermilch (Leche de tigre) und ich weiß bis heute nicht, was ich da eigentlich getrunken habe...
Nachmittags wollten wir dann eigentlich zu 4 Mädels (Lisa und Laura, FSJlerinnen bei Indocamino, Yvette, Krankenschwester aus Amerika und ich) das schönste Kloster hier (EL Convento Santa Catalina) besichtigen, aber es hätte nur noch eine Stunde geöffnet gehabt. Da wir aber gern einige Fotos machen wollten ;) war uns das zu wenig Zeit. Also sind wir wieder umgedreht und etwas durch die Stadt geschlendert. Ich hab mir auch schon fleißig in Touristenläden die Strickwaren angesehen, damit ich für meine Arbeit in der CVJM Strickerei weiß, was sich hier so verkauft.

Haben dann noch die zwei Jungs getroffen, die auch FSJ bei Indicamino machen (Joel und Nico) und sind dann zu sechst auf den Inka-Markt gegangen. Da sind unglaublich viele Stände mit Souvenirs und Strickwaren und typisch peruanischen Kleidungsstücken in einer unglaublich verwinkelten Halle, so dass ich keine Ahnung habe, wie viele Stände dort sind. Alles ist sehr schmal, man muss gut auf seine Kamera aufpassen (deswegen hatte ich sie eingepackt und habe nun keine Fotos), aber man findet erstaunliche Sachen dort!
Später waren wir dann noch in einem super schönen Café, in einem tollen Hinterhof. Dies Café wird von einem Franzosen geführt und hat super leckere Milchshakes, Waffeln und sogar Schokofondue :) was haben wir geschlemmt :) Hatten eine super Zeit dort und viel viel Spaß. Leider sind Laura, Lisa und Nico Ende dieser Woche schon fertig mit der Sprachschule und werden Arequipa verlassen. Aber Joel und Yvette bleiben mir noch etwas erhalten :)

Fotos werde ich später hochladen, denn jetzt muss ich noch einige Vokabeln lernen, bevor es gleich in die Schule geht. Berichte von Samstag und Sonntag folgen dann auch noch :)

Ich wünsche euch allen einen guten Start in die neue Woche und danke euch für alles Gebet und an mich denken!

Muchos saludos und seid gesegnet!!

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Anleitung zum Google-Konto einrichten

Ich habe von einigen gehört, dass sie gern Kommentare schreiben würden, aber sich nicht anmelden können.
Leider braucht ihr dafür ein Google-Konto.
Ich habe euch unter dem folgenden Link eine Anleitung hochgeladen.
Wenn ihr dann das Google-Konto habt, könnt ihr euch einfach anmelden und Kommentare schreiben.
Ich freu mich schon drauf!!
Anleitung zum Google-Konto einrichten

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Strandwochenende, Schulalltag und nächste Pläne

Am Freitag, den 01.10.2010 ging es los zu unserem Strand-Wochenende. Um 14:10 Uhr (sogar pünktlich - dabei sagen immer alle, Südamerikaner seien chronisch unpünktlich) fuhr der Bus bei strahlendem Sonnenschein in Arequipa los in Richtung Strand.
Nach 2,5 Stunden Busfahrt durch wahre Mondlandschaften, Oasen und dichte Wolken konnten wir den ersten Blick auf den Strand werfen. Ich muss ehrlich zugeben, ich war einen längeren Moment ziemlich enttäuscht - es war wolkenverhangen, die Städte sahen absolut trostlos aus, das Meer war grau und der Wind kalt (zum Glück hatte ich dem typisch romantischen Strandbild zum Trotz einen Fleecepulli und Socken eingepackt).
Die Häuser der norwegischen Mission, die wir 13 dann aber bezogen, waren richtig nett und gut ausgestattet - groß, genug Betten und genial gelegen mit Blick auf den Strand. Abends klarte es dann sogar noch auf, so dass wir die Sterne bewundern konnten. Ich habe sogar eine Sternschnuppe gesehen!!
Samstag haben wir erst alle zusammen gefrühstückt und danach eine Worship-Zeit auf der Terasse abgehalten - Gott zu loben und dabei seine wunderbare Schöpfung (mit Vogelgezwitscher und Wellenbrausen) um sich zu haben - einfach genial!
Mittags sind wir zu 9t an den Strand gegangen und schon auf dem Weg dahin riss die Wolkendecke auf und die Sonne kam hervor! Damit hatte ich nun nicht gerechnet und habe mir daher uneingecremt direkt einen richtigen Sonnenbrand eingefangen. Aber es war sooooo toll - die Wellen waren unglaublich!! Die Kinder hatten Spaß und ich auch, denn ich hatte ja meine Kamera und eine Speicherkarte mit viel Platz. So habe ich dann auch allein an dem Strandnachmittag ca. 500 Fotos geschossen :) Aber keine Angst, die müsst ihr euch nicht alle ansehen :) Ich habe die schönsten Fotos des Wochenendes herausgesucht - der Link folgt weiter unten.
Sonntag sind wir nach dem Frühstück und einem kleinen Gottesdienst (einer der Sprachschüler, die mit waren, ist Pastor) in die Lagunas de Mejia gefahren. Dort kann man jede Menge wilde Vögel beobachten. Wir haben dann auch tatsächlich viele verschiedene Vögel, deren Namen ich alle nicht kenne :), und sogar Flamingos gesehen!! Das war toll!
Anschließend waren wir noch zu 6t in einem Restaurant in Mejia essen. Das war sehr spannend, da wir erst nicht wirklich verstanden haben, was wir eigentlich bestellt haben und dann auch nicht sicher waren, ob wir dies Abenteuer ohne Magenproblem überstehen würden. Aber das Essen war lecker und schlecht geworden ist auch niemandem :)
Die Rückfahrt hat dann auch gut geklappt. Ich habe ganz hinten im Bus gesessen und mich die meiste Zeit gefühlt, als säße ich in einer Achterbahn...Aber gegen 21 Uhr waren wir dann alle wieder gut zu Haus in unseren Gastfamilien angekommen. Das Wochenende war also ein Erfolg auf der ganzen Linie!
Hier der Link zu den Fotos: Webalbum vom Wochenende in Mejia

Am Montag, den 04.10.2010, begann für mich dann der Ernst des Lebens - die Sprachschule! Auch hier durfte ich wieder erfahren, dass Gott meinen Aufenthalt wirklich gut vorbereitet. Er hat mir eine sehr sehr nette Mitstudentin an die Seite egstellt, die mit mir zusammen den Grammatik-Unterricht genießt :) Unsere Lehrerin ist richtig klasse!! 
Die praktischen Stunden machen mir etwas mehr zu schaffen. Zum Einen liegt das sicher daran, dass bisher alles, was wir im Gramatik-Unterricht gemacht haben, für mich bekannt ist. Zum Anderen daran, dass mir die Aussprache, besonders das Rollen des „r“ sehr schwer fällt. Ich habe daher gestern einige Übungen bekommen, um meine Zunge zu trainieren (nach Aussage der Lehrerin ist sie faul) und vor allem unter Kontrolle zu bekommen. Nun übe ich also fleißig und habe einen stetigen Muskelkater in der Zunge (ja, ich konnte mir das auch nicht vorstellen...aber vielleicht mache ich euch mal ein Video von den Übungen - dann könnt ihr das nachmachen und mir von euren Erfahrungen berichten), aber die Hoffnung ist da, dass es eines Tages auch mir möglich sein wird, das „r“ richtig spanisch zu rollen :)
Die Gemeinschaft mit den anderen Sprachschülern (besonders mit dem amerikanischen Ehepaar, das mit in meiner Gastfamilie wohnt) und den Lehrern ist wirklich super.
Meine Unterrichtszeiten sind allerdings etwas merkwürdig. Ich habe von 12:10 - 13:40 Uhr Grammatik und dann von 14:30 -16:00 Uhr Sprach-Praxis. Allein Busfahren kann ich mittlerweile auch und so bin ich dann gegen 16:30 Uhr wieder daheim. Einen riesigen Vorteil haben diese Unterrichtszeiten aber: Ich kann morgens vor der Schuel mit André skypen!! Das tut so gut!! 
Am kommenden Freitag ist hier in Peru Feiertag und daher schulfrei. Wir haben schon geplant, ein Kloster hier in Arequipa zu besichtigen. Ich bin gespannt!!
Außerdem steht für das Wochenende Vokabelnlernen an. Ich habe jetzt schon über 100 Vokabeln zu lernen und täglich kommen neue dazu. 
Das Sprechen klappt aber dafür, dass ich erst eine Woche hier bin, ganz gut. Ich habe mir heute in der Pause eine leckere Empanada gekauft und genau das bekommen, was ich wollte :)
Morgen steht noch etwas Spannendes an: Meine Gastmutter kam gerade auf mich zu und fragte mich, ob ich Lust hätte, einem ca. 13 jährigen Mädchen aus der Nachbarschaft dabei zu helfen, deutsch zu lernen. Die Deutsche, die vor mir hier gewohnt hat, hat sich wohl regelmäßig mit ihr getroffen. Ich habe direkt zugesagt und bin nun gespannt auf das erste Treffen morgen. Ich habe keine Ahnung, wie viel deutsch sie schon spricht und vor allem haben ich ja gar keine Erfahrung im Unterrichten einer Sprache (auch wenn es meine Muttersprache ist...). Aber das ist auf jeden Fall eine Herausforderung, der ich mich gern stelle.
Nun ist es hier schon 23 Uhr und ich muss dringend ins Bett. Muss morgen vor der Schule noch Vokabeln lernen...
Zum Abschluss schenke ich euch noch original peruanische Sonnenuntergangs-Sonnenstrahlen und ein wenig Vulkan-Glühen :)
Ich freue mich, dass ihr an meinem Leben teilhabt und an mich denkt!
Habt einen schönen Tag!
Herzliche Grüße
Steffi







peruanischer Sonnenuntergang

da war die Sonne weg...

"Glühender" Vulkan




Donnerstag, 30. September 2010

Blick vom Dach

Hier kommen die ersten Fotos. Größtenteils aufgenommen auf der Dachterasse meiner Gasteltern. Die tollen Berge, die ihr seht sind übrigens Vulkane...zum Teil aktiv... :)
Das Foto mit dem Kaktus zeigt den Blick aus dem Badezimmerfenster :)

Mehr Fotos kommen bald. Bisher traue ich mich noch nicht so recht, mit meiner großen Kamera auf der Straße herum zu laufen.

Aber am Wochenende fahre ich mit einer Gruppe Sprachschüler zum Strand! Da werde ich die Kamera auf jeden Fall mitnehmen! Also seid gespannt auf die nächsten Bilder :)

Ich hoffe, ihr schlaft schon alle gut - muchos saludos.

Badezimmerausblick und Hundedame Nr. 1

Hundedame Nr. 2


ICH :) 

ganz schön hell hier...



eins der vielen vielen kleinen gelben Taxis hier